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Die Nutzung der Milchesel war unter den antiken Völkern weit verbreitet. Den Griechen galt die Eselsmilch als exzellentes Heilmittel, die Römer machten daraus ein Luxusgetränk. Hippokrates empfahl sie für alle Arten von Krankheiten: verschiedene Vergiftungen, Gelenkschmerzen, Heilung von Wunden…
Die Eselin gibt eine Milch, deren Zusammensetzung am ehesten jener der Frau ähnelt. Man kann sich dabei auch auf historische Beobachtungen stützen: Seit dem 19. Jahrhundert werden Eselinnen dazu verwendet, die Milch in Städten und in Entbindungskliniken zu verteilen. Warum ersetzt man diese Milcheselinnen, die maximal 500 ml Milch pro Melkvorgang geben können, nicht durch schwere Stuten, die bis zu 2 Litern Milch geben? Weil man erkannt hat, dass die Milch der Eselinnen für Menschen am bekömmlichsten ist.
Die Eselsmilch ist sehr bekömmlich, einfach weil sie verglichen mit der Kuhmilch nur wenige Proteine enthält. Die Eselin produziert eine Milch ohne gerinnungsfähiges Kasein: Sie flockt unter der Einwirkung der Säuren des Magenbreis aus (sie gerinnt zu zarten Flocken). Ihre Verdauung fällt insofern leicht, als sie auch nur einen geringen Anteil an Fett enthält. Außerdem ist die Eselsmilch reich an Lysozymen, einem antibakteriellen Enzym, das die Hydrolyse der Milchfette unterstützt.
Die Esel haben nur eine Magenkammer und der Anteil an Fettsäuren in der Milch entspricht direkt jenem der Nahrung. Ein diätetisch ideales Profil mit 40 % gesättigten Fettsäuren, 30 % einfach ungesättigten Fettsäuren und 30 % mehrfach ungesättigten Fettsäuren (AGE). Kuhmilch enthält hingegen vor allem gesättigte Fettsäuren. Bei einem Vergleich mit der Kuhmilch hat die Eslesmilch eine höherer Anteil an Molkeproteinen und verleiht der Eselsmilch einen besonderen Nährwert: Diese Proteine enthalten essentielle Aminosäuren.
Die Fette in der Muttermilch bestehen hauptsächlich aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Kuhmilch hingegen enthält vor allem gesättigte Fettsäuren in dicken Fettmolekülen, welche von der menschlichen Leber nur schwer verdaut und im Stoffwechsel verarbeitet werden können. Das Gallensystem wird überanstrengt durch den Versuch, ein mit dem menschlichen Verdauungssystem inkompatibles Produkt aufzulösen. Aus diesem Grunde darf der Organismus eines gefährdeten Säuglings (ein Waisenkind, oder ein Kind, dessen Mutter es nicht säugen kann) nicht durch die Einnahme von Kuhmilch geschwächt werden.
Säuglinge sind häufig auf Kuhmilch allergisch, was am Vorhandensein eines bestimmten Proteins liegt. Dieses allergieerzeugende Protein ist das ß-Lactoglobulin (nicht vorhanden in der menschlichen Muttermilch). In der Milch von Tieren aus der Pferdefamilie ist dieses Protein weniger stark vertreten – und wenn, dann in einer einfacheren Form – als in der Kuhmilch. Deshalb gilt die Eselsmilch als unverzichtbar für die Ernährung von Babys, die auf das Protein der Kuhmilch allergisch sind. Außer bei einer Intravenöse Ernährung ermöglicht nur diese Milch ein Verschwinden aller Symptome (Durchfall, Erbrechen, Blut im Stuhl) binnen 24 Stunden.
Heutzutage verlässt man sich auf historische Erfahrungen, welche seit der Antike berichtet werden, auf individuelle Zeugnisse und auf die Analyse dieser Arten von Milch. Der große griechische Historiker Herodot fasste ihre Wirkung mit dieser Formel zusammen: „nutrit, roborat, altérat“, d.h. „sie nährt, stärkt und regt an“.
Die antibiotische Wirkung der Eselsmilch bringt eine Besserung des Zustands der von bestimmten Krankheiten betroffenen Personen mit sich. Eselsmilch ist reich an Alpha-Lactalbumin, Lactoferrin und Lysozym. Diese drei wichtigsten wasserlöslichen Proteine wirken antimikrobiell. Aus Aminosäuren bestehend, welche die Darmbarriere überwinden können, haben sie eine anregende Wirkung auf das Immunsystem des Organismus.
Die Eselsmilch wirkt bei allen Problemen der Darmtätigkeit, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen.
Schlechte Ernährung schwächt die Darmflora und ruft häufig Durchfall, Verstopfung und andere Probleme hervor. Die Eselsmilch zerstört aufgrund ihres hohen Lysozymgehalts die krankheitserregenden Bakterien im Darm. Zu früh geborene oder kranke Säuglinge dürfen nicht mit Kuhmilch ernährt werden, denn zusätzlich zu ihrer von der Muttermilch entfernten Zusammensetzung hat diese die Eigenschaft, Toxine zu binden. Der Zustand eines kranken Kindes würde sich dadurch unweigerlich verschlechtern. Im Unterschied zur Kuhmilch enthält die Eselsmilch Immunoglobuline, welche die Darmflora regenerieren und dadurch Infektionen bekämpfen (was umso wichtiger ist, als der Säugling noch keine Immunbarriere im Darm besitzt).
Der Reichtum der Eselsmilch an essentiellen Fettsäuren trägt zusammen mit Vitamin A zum Erhalt der physiologischen Funktionen bei, darunter die Heilung von Schleimhäuten (Geschwüren) und der Haut. Es gibt zahleiche Zeugnisse über ihre heilende Wirkung bei Akne, Ekzemen und Schuppenflechte. Sie sorgt für lang anhaltende Tiefenhydration.
Die Eselsmilch erleichtert die Leber und stellt dabei auch noch wichtige Nährstoffe zur Verfügung. Sie ist reich an Alpha-Lactalbumin und enthält viel Cystin, eine Aminosäure, die auf die Leber einwirkt und dort die Entgiftung fördert. In Deutschland verwenden bestimmte Kliniken die Eselsmilch in Entgiftungskuren für Alkoholiker. Verschiedene Dokumente belegen, dass der Kumys (fermentierte Milch) auch in Sanatorien für Heilkuren bei Hepatitis angewandt wird.
Die Eselsmilch enthält Beta-Casein, da seine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem hat. Heutzutage kennt man die Bedeutung der essentiellen Fettsäuren (die in großer Menge in der Eselsmilch vorhanden sind) für das Nervensystem; als Energiequelle wirken sie an der Bildung des Gehirns und der Nervenzellen mit. Daraus erklärt sich die positive Wirkung des Kumys auf das Nervensystem. In Russland wird es allein oder zusammen mit anderen Heilmitteln verschrieben, insbesondere bei Stress, Depression, während der Prüfungszeit…
Schon in der Antike griffen die Nomadenvölker, denen es an vitaminreichen Lebensmitteln wie der Rohkost mangelte, auf die Eselsmilch als Vitaminquelle zurück.